vergriffen
„Erinnerung muss sich dem Gedächtnis anvertrauen -, das gut oder schlecht, irreführend, verloren werden kann, wenn nicht sogar trügen. Erinnern ist, dem Gedächtnis vertrauen, obwohl unsere Stellung zum Gedächtnis bedenklich ist und zweifelnd. Erinnern schöpft aus dem Gedächtnis; es ist tätig, daran gibt es keinen Zweifel. Erinnern möchte zur Sprache bringen, was im Gedächtnis haftet. Das Gedächtnis ist schweigend dabei: während die Rede des Erinnerns schon um Glaubwürdigkeit zu ringen beginnt. Erinnern hat mit Fragen der Achtung des Gedächtnisses zu tun; dessen Bildung eigentlich viel Rätsel gibt. Erinnern kann Achtung vor dem Gedächtnis verlieren, aus dem Erinnern schöpft.“